Die Übungsmittel, um ein subtiles ausgedehntes leuchtendes Bewusstsein erkennen zu können, welches man, ohne es zu wissen, in sich trägt.
Das Wesentliche ist, mit absoluter Gewissheit ein erhabenes Bewusstsein in sich zu erfahren und zu erkennen – ein subtiles, weites und leuchtendes Bewusstsein, das jedes Lebewesen, ohne es zu wissen, im tiefsten Wesensgrund trägt.
Es ist wichtig, sich die Tatsache zu vergegenwärtigen, dass es verschiedene Grade von Erleuchtung gibt, von einer kleinen Veränderung des Bewusstseinszustandes, die einem Sucher zu Beginn seiner Manifestation in ihm entgehen kann, bis hin zur höchsten und derart seltenen Erfahrung, in deren Verlauf er ohne jeden Zweifel das Unaussprechliche erkennt, das er in sich trägt.
Die Erleuchtung kann sich, nach einer mehr oder weniger langen Meditationspraxis manchmal sehr plötzlich und, wenn man es am wenigsten erwartet, manifestieren (alles hängt vom Niveau des Seins und Bewusstseins des Meditierenden ab), oder langsam, in Etappen, als subtile Änderung des Seins- und Bewusstseinszustandes, begleitet von einem beginnenden inneren Erwachen, das vom Aspiranten zunächst nicht verstanden werden mag.
Diese Änderung seines Bewusstseins und seines Wesens, führt ihn, wenn sie sich vertieft, zur Erfahrung der Empfindung einer großen Leere, die ihn erschüttert und anfangs den falschen Eindruck in ihm erwecken kann, eine totale Finsternis zu sein, von der er sich verschlungen sieht. Jedoch ist diese Leere, wie er letztlich entdecken wird, sicher nicht das „Nichts“, wofür er sie am Anfang ihrer Manifestation in ihm hielt.
Nur durch eine beharrliche Meditation – zu der verschiedene Konzentrationsübungen kommen, die er, trotz der Weigerung, auf die er in sich stoßen wird, inmitten der Bewegung seines aktiven Lebens auszuführen bereit sein muss, – wird es ihm möglich sein, sich selbst zu überschreiten und diese andere Form des Bewusstseins zu berühren, von deren Existenz man für gewöhnlich nichts weiß, eine Ausdehnung Makellosen Bewusstseins, mit dem verglichen sein gewöhnliches Bewusstsein, das er bis dahin für das einzig vorstellbare hielt, wie das eines Insektes oder vielmehr das eines Affen ist!
Wenn es ihm wirklich gelungen ist, dieses Leuchtende Bewusstsein in sich zu erfahren – das bis dahin im Dämmer geblieben war, verborgen durch die Nebel seines weltlichen Ich –, wird in seinem Wesen und seinem Leben eine Umkehr geschehen, und zwar so, dass alles, was er in der Vergangenheit als so wichtig und in seinen Augen als so teuer angesehen hatte und was sein ganzes Wesen und seine ganze Aufmerksamkeit in Beschlag genommen hatte, von nun an in einem anderen Licht gesehen werden wird und plötzlich den Einfluss auf seine Psyche verlieren wird.
Trotzdem erweist es sich als notwendig klarzustellen, dass es einem Aspiranten während der Bemühungen, die er macht, um konzentriert zu bleiben, widerfahren kann, noch vor dem Erreichen einer solchen Verwirklichung einen Vorgeschmack von dieser anderen Bewusstseinsqualität zu bekommen, einen Vorgeschmack, der ihn, wenn er nicht klug genug ist, glauben lassen kann, dass er das Ziel seiner Suche erreicht hat – was übrigens für viele Sucher der Ursprung vieler Illusionen und die Ursache von Irrtümern ist. Denn nur, weil er eine kleine Veränderung des Bewusstseins schmecken durfte, die ihn erhöhte, darf sich der Aspirant nicht erlauben, diese für etwas Vollendetes zu halten und sich auf dem auszuruhen, was er erreicht zu haben glaubt.